ÖBB 4030 220 S-Bahn Wien

Veröffentlicht: September 11, 2021 in Uncategorized

Bevor das bekannte (neue) Liliputmodell des 4030 auf den Markt kam, war die umlackierte Version eines 4130 („Transalpin“) von Kleinbahn lange das einzige erhältliche Modell einer ursprünglichen Wiener S-Bahn-Garnitur.

Das neue in China erzeugte Liliput-Modell genügt durchaus den heutigen Ansprüchen, wird mittlerweile aber nicht wirklich günstig verkauft. Zudem mußten Formenbauer auch hier den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Der 4030 hatte im Laufe der Jahrzehnte und Einsatzgebiete zu viele Versionen, Umbauten und Anpassungen erlebt, als dass sich alle Varianten mit einer Spritzgussform nachbilden liessen.

Der 4030 220 entspricht einer bis zu ihrer Ausserdienststellung im Wiener Raum häufig anzutreffenden Variante.

Ich hatte allerdings schon davor begonnen an den (wie fast immer) zu kurz geratenen 4130-Modellen von Kleinbahn herumzubasteln. Der augenscheinlichste Unterschied zwischen einem 4130 und einem 4030 ist die Türanzahl bzw. -anordnung am Steuerwagen und am Zwischenwagen. Der Triebwagen kann formmässig weitgehend übernommen werden.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten das Problem zu beheben: Man hat eine stattliche Anzahl von Steuerwagen, zersägt diese und setzt sie so wieder zusammen, daß die Zwischen- und Steuerwagen nunmehr 2 Fahrgast-Türen je Seite haben. Oder, wie ich es gemacht habe, es wird zuerst ein Urform eines Zwischenwagens gebaut, diese mit Silikonkautschuk abgeformt, um anschließend die benötigten Teile mit Resin-Harz selbst herstellen zu können.

Das zusätzliche Gewicht des Resins wirkt sich durchaus nicht nachteilig auf das Fahrverhalten aus, der zweimotorige Kleinbahn-Tw schafft das schon.

Als problematisch bei meinem ersten Versuch haben sich v.a. die Fenster erwiesen. Kleinbahn hat diese bekanntermaßen oft mit Kleber an das Gehäuse „anbetoniert“. Das Herausbrechen hat viele Fenster beschädigt, die kleinen Ungenauigkeiten der Resinabgüsse bzw. auch die Lackschichten haben ein Wieder-Einsetzen erschwert, sodaß das optische Endergebnis nicht sehr zufriedenstellend war. Ich habe daher kürzlich das eigene Modell überarbeitet und nunmehr die Übersetzfenster selbst gebaut. Dazu verwende ich stärkere Klarsichtfolien aus dem Bastelbedarf die zuerst in Bahnen geschnitten werden (10mm hoch). Anschließend die Bahnen auf viele ca. 11 mm lange Stücke abgelängt. Die Ecken der kleinen Blättchen müssen nun ein wenig abgerundet werden. Mit silbernem Lackstift werden die Kanten nun „eingerahmt“. Die Streben in der Mitte werden mit ganz dünnen silber gefärbten Polistorolstreifen nachgebildet. Viel Kleinarbeit, die von außen aufgesetzten Fenster sehen aber beinnahe realistischer aus als die maschinell hergestellten Ursprungsfenster. Mit kleinen Ungenauigkeiten meiner Handarbeit.

Die Lackierung entpricht der zuletzt gebräuchlichen Nahverkehrs-Sparlack-Farbgebung. Den Tiebwagen habe ich beim ersten mal mit einer eher ins Elfenbein gehende Farbe lackiert (das habe ich der Einfachheit halber so gelassen), die andern beiden Wagen wurden mit einem (für die letzte Version wohl etwas korrekteren) grau-weissen Farbton besprüht. Die als „ivory“, „elfenbein“ oder „creme-weiß“ bezeichneten Farbtöne weichen bei den den unterschiedlichen Herstellern durchaus nicht unwesentlich voneinander ab.

Weitere Umbauten betreffen v.a. die Dachpartie (Isolatoren, Überstromschalter, Funkantennen, etc.) und v.a. die Front bei Trieb- und Steuerwagen. Die Anordnung von Scheinwerfern und Puffern des Kleinbahnmodells ist nicht ganz stimmig. Die Stomabnehmer wirkten auch etwas zu wuchtig, ich habe daher die Zwischenplatte entfernt bzw. die Stütz-Isolatoren zurechtgefeilt, damit die Stromabnehmer ein bisserl „tiefergelegt“ sind.

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